„Dream Count“ von Chimamanda Ngozi Adichie 

Gelesene Ausgabe: Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2025

Im Nachwort ihres Romans Dream Count führt Chimamanda Ngozi Adichie das Zitat „Die Realität der Welt wird nicht unbemerkt bleiben.“ als einen Beweggrund für ihr Schreiben an.

Diesem Zitat, das der Literaturnobelpreisträger Seamus Heaney dem chilenischen Dichter Pablo Neruda zugeschrieben haben soll, kommt in unserer heutigen Zeit, in der „Machthaber“ die Realität auf besonders unverfrorene Weise negieren, wohltuende Kraft zu. Schon allein dafür hat es sich gelohnt, das Buch zu lesen.

Der Roman selbst handelt von vier in Nigeria geborenen Frauen, von ihren Männergeschichten, ihrer Sozialisation, ihren Wünschen und ihrem „Nicht-aus-der-eigenen-Haut-Können“.

Dream Count hat für mich nicht die Stärke von Adichies Roman Americanah. Dennoch beeindruckt mich, wie Adichie alles andere als banale Inhalte in derart gut lesbare Literatur übersetzen kann. Literatur, die nicht moralisiert, sondern feststellt. Grün. 

Juni 2025