„Lehrjahre der Männlichkeit“ von Gustave Flaubert

Gelesene Ausgabe: Carl Hanser Verlag, München 2020

Ein Deutsch, das vom ersten Satz an durch und durch französisch klingt. Die Herausgeberin Elisabeth Edl hat Gustave Flauberts Roman Lehrjahre der Männlichkeit für mich beeindruckend übersetzt. Ansonsten muss ich jedoch eingestehen, dass ich allein bis zum Ende des ersten Romanteils (S. 141) parallel fünf andere Bücher gelesen habe. Nicht, weil der Klassiker schwierig zu lesen wäre, die Geschichte ist einfach ein wenig zäh.

Ein junger, nicht sehr an Studium und Arbeit interessierter Mann laviert sich – erst mit dem Geld seiner Mutter, dann mit einer Erbschaft – durch das Pariser Leben Mitte des 19. Jahrhunderts. Er verliebt sich in eine verheiratete Frau und reift, wenn überhaupt, über viele Kutschfahrten, Abendgesellschaften und Romanseiten hinweg überraschend langsam zum Erwachsenen.

Auf mich wirkt Flauberts Lehrjahre der Männlichkeit wie ein ereignisarmes, dafür detail- und bilderreiches Kostümbuch. Mittlerweile habe ich 224 von 576 Seiten gelesen. Ich werde dranbleiben, egal wie lange und wie viele parallel gelesene Bücher es dauert. Für Menschen, die Frankreich lieben: Gelb.

März 2021