Gelesene Ausgabe: Luchterhand Literaturverlag, Verlagsgruppe Random House, München 2020
Mir gefallen die Romane von Elizabeth Strout. Sie kommen völlig unaufgeregt daher. Sie handeln vom normalen Leben normaler Menschen. In dem Roman Die langen Abende begegnet man je nach Kapitel unterschiedlichsten von ihnen.
Die verbindende Figur zwischen den einzelnen Kapiteln ist Olive Kitteridge, eine pensionierte Lehrerin, die sich dem Alter stellen muss. Mal spielt sie die Hauptrolle, mal kommt sie nur am Rande, in einem Nebensatz, in der Erinnerung einer anderen Figur vor.
Charakteristisch für Strout finde ich die in allen Geschichten mitschwingende „unsentimentale“ Menschlichkeit. Sie verdeutlicht, dass im alltäglichen menschlichen Miteinander Gut und Böse ziemlich unzulängliche Kategorien sind und dass man, gewollt oder ungewollt, Spuren im Leben anderer hinterlässt. Grün.
August 2020