„Der zweite Jakob“ von Norbert Gstrein

Gelesene Ausgabe: Carl Hanser Verlag, München 2021

Unter den diesjährigen Neuerscheinungen auffallend guter Lesestoff. Der zweite Jakob von Norbert Gstrein ist einer, der sich nicht greifen lässt.

Ein Schauspieler, der im Vagen lässt, was Spiel ist und was echt. Einer, der sich der Öffentlichkeit bedient, sich ihr aber gleichwohl verweigert. Wer gern in Schubladen denkt, hat in diesem Roman von Gstrein von Anfang an verloren.

Die Handlung: Der auf die 60 zugehende Schauspieler Jakob Thurner erhält Besuch von einem Biografen, der es gut mit ihm meint oder schlecht, zerstreitet sich mit seiner Tochter oder andersrum, erinnert sich an Dreharbeiten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko, bei denen es fiktive, womögliche und tatsächliche Tote zu beklagen gab.

Am Ende schwebt Thurner zwischen Himmel und Erde seinem Geburtstag entgegen. Oder auch nicht. Was für ein Schlussbild. Grün.

Juni 2021