„Dankbarkeiten“ von Delphine de Vigan

Gelesene Ausgabe: DuMont, Buchverlag, Köln 2021

Da gehört schon etwas dazu, ein Buch wie Dankbarkeiten zu schreiben.

Der Roman der französischen Autorin Delphine de Vigan ist nahegehend, ohne über das erträgliche Maß hinaus rührselig zu werden.

Marie, eine junge Frau, und Jerome, ein Logopäde, erzählen von den letzten Monaten einer älteren Dame, die ihre Sprache und ihr Leben verliert. „Ich kann sie vor mir sehen, als wäre ich dort – die leeren, ausgedörrten Weiten, die verwüsteten Wege, die mitten in ihren Sätzen auftauchen, wenn sie zu sprechen versucht. Trost- und lichtlose Landschaften von beängstigender Flachheit und nichts, gar nichts mehr, woran man sich klammern könnte. […] Der Faden des Austauschs mit den anderen reißt. Das Schweigen siegt“ (S. 128).

Außergewöhnlich – wie alles, was ich bisher von Delphine de Vigan gelesen habe. Grün.