Gelesene Ausgabe: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2019
Monsieur Pain ist das erste Buch, das ich von Roberto Bolaño gelesen habe, und es gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist als bewege man sich gemeinsam mit dem Protagonisten, Pierre Pain, durch ein Reich zwischen Albtraum und Pariser Vorkriegswirklichkeit.
Durch dieses Reich führt eigentlich ein roter Faden: Pain, Anhänger des Magnetismus und in die junge Witwe Madame Reynaud verliebt, soll den Dichter Vallejo von Schluckauf heilen. Doch dieser Faden dröselt sich immer wieder auf, driftet ab, verfängt sich in anderen Fäden, sodass, eben wie in einem Traum, abstruseste Zusammenhänge und Abläufe folgerichtig und logisch erscheinen. Hat man die Sinne wieder beieinander, fällt das Konstrukt in sich zusammen, Schlüsse sind nicht mehr nachvollziehbar.
Nur eines ist klar: Vallejo ist tot und die Angebetete mit einem anderen verlobt. Ein wahres Leseerlebnis. Ich werde mehr von diesem Autor lesen. Grün.
August 2020