Gelesene Ausgabe: Argument Verlag, Hamburg 2020
Sara Paretskys Kriminalromane folgen mehr oder weniger immer dem gleichen Plot. Privatdetektivin V. I. Warshawski wird von einem wenig zahlungskräftigen Kunden engagiert, legt sich bei ihren Ermittlungen mit der Polizei an und gerät selbst unter Verdacht. Wahlweise wird sie verprügelt oder verletzt, wird ihre Wohnung demoliert, bringt sie eine ihr nahestehende Person in Gefahr oder eine beliebige Kombination davon. Letzten Endes kommen ihr Anwälte, Freunde o.ä. zur Hilfe.
Treue Begleiter durch die seit 1982 erscheinenden Warshawkis-Romane sind neben ihrer Freundin Lotty und einem betagten Nachbarn die erstaunlich lang lebenden Hunde der Privatdetektivin und seltsamerweise ich als Leserin. Denn so vorhersehbar der Plot ist, das Drumherum ist immer verschieden, spannend, gesellschaftskritisch und irgendwie in seiner Zeit.
Im Zentrum des 2017 in Amerika und 2020 in Deutschland erschienenen Romans Altlasten stehen mögliche Pandemieauslöser und der Rassismus in den USA. Was könnte angesichts Corona sowie der aktuellen Geschehnisse um den Tod von George Floyd aktueller sein? So sehr ich mich also auch über das ewig Gleiche-Andere bei Paretsky aufrege, ich gebe ihr ein Grün.
Juli 2020